Noch bis 13. Oktober geöffnet!
1924-2024
Wege und Irrwege
Vor 100 Jahren endete Adolf Hitlers Festungshaft in Landsberg am Lech. Das Labyrinth – 100 Jahre Hitlers Festungshaft lädt Sie ein, die Hintergründe und die Zusammenhänge zu entdecken.
Es war kein gerader Weg, der zu dieser Entwicklung führte, sondern ein Labyrinth aus Irrwegen, Sackgassen und am Ende ein Abgrund ohne Umkehr.
Die Motivation zum Projekt
"Zeitgemäße Geschichtsvermittlung muss mehr bieten als museale Präsentationen, sachliche Quellenverwaltung und normierte Interpretationen. Sie braucht offene Diskursräume, die einen dynamischen und lebendigen Umgang mit Geschichte ermöglichen. Seit 2013 entwickle ich daher Formate mit Bauzauninstallationen, die temporär, flexibel und dynamisch Geschichte im öffentlichen Raum verhandeln.
Schon die Nutzung eines Parkplatzes als öffentlicher Raum und der Baustellencharakter verhindern eine Ästhetisierung der Darstellung des Nationalsozialismus. Durch die visuelle Gestaltung mit neuen Bildwerken, verhindere ich ebenso, daß die Wiederholung der Propagandabilder der Täter ungebrochen wieder wirksam werden kann."
Wolfgang Hauck
"Hitler war ein Produkt der spezifischen Situation in Bayern nach dem Ersten Weltkrieg. Als Reaktion auf die Münchner Räterepublik setzte eine extrem autoritäre und restaurative Politik ein, die, anstatt Hitler mit Verboten zu entgegnen, ihm den Raum für seinen Radikalismus einräumte. Diesen politischen Irrwegen, der Keimzelle des Untergangs zu Anfang der 1920er Jahre, versuchen wir mit der Ausstellung nachzuspüren."
Dr. Edith Raim
Innovative Ausstellung in Landsberg am Lech:
100 Jahre Hitlers Festungshaft
„Das Labyrinth“: Eine fesselnde Open-Air-Inszenierung, die Geschichte lebendig werden lässt
Anlässlich des 100. Jahrestages von Hitlers Entlassung aus der Festungshaft wurde in Landsberg am Lech die Ausstellung „Das Labyrinth“ eröffnet. Auf einem Areal von 10.000 Quadratmetern erwartet die Besucher eine begehbare Installation, die eindringlich die Radikalisierung und gesellschaftlichen Irrwege der Weimarer Republik beleuchtet, die letztendlich den Weg für Hitlers Aufstieg ebneten. Die renommierte Historikerin Dr. Edith Raim und der visionäre Künstler Wolfgang Hauck schaffen einen Raum des offenen Dialogs, der die Vergangenheit des Nationalsozialismus auf neue Weise interpretiert und dazu anregt, über aktuelle Formen der Radikalisierung nachzudenken.
Zum Gedenken an Hitlers Entlassung aus der Festungshaft in Landsberg am Lech wird in unmittelbarer Nähe seiner Zelle die faszinierende Ausstellung „Das Labyrinth“ eröffnet. Auf einer Fläche von 10.000 Quadratmetern wird eine begehbare Installation präsentiert, die die Radikalisierung und die gesellschaftlichen Abwege der Weimarer Republik beleuchtet, die letztendlich den Weg für Hitlers Machtergreifung ebneten.
Die Historikerin Edith Raim und der Künstler Wolfgang Hauck schaffen einen wahrhaft offenen Raum des Dialogs, der die Geschichte des Nationalsozialismus auf innovative Weise neu interpretiert und dazu anregt, über die gegenwärtige Radikalisierung nachzudenken. „Das Labyrinth“ ermöglicht es den Besuchern, diese Themen körperlich durch eine eindrucksvolle Darstellung mittels Bilder, Texte und weiterer Medien zu erleben. Die Open-Air-Ausstellung ist bis zum 13. Oktober 2024 kostenfrei zugänglich und wird durch zusätzliche Dokumente in der kostenfreien BayernHistoryApp ergänzt.
Für den begehbaren Geschichtsparcours hat Wolfgang Hauck mithilfe von KI faszinierende Bildwelten geschaffen, während Edith Raim ein breites Spektrum an Quellenmaterial beigesteuert hat, um die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der Zeit anschaulich darzustellen. Die Inszenierung steht für Transparenz und die individuelle Verantwortung in einer Demokratie. Insbesondere hat Raim die einzigartige Situation in Bayern in den 1920er Jahren hervorgehoben. „Hitlers Aufstieg bis 1923 wäre an keinem anderen Ort möglich gewesen als in München. Der Hitler-Ludendorff-Putsch ist eng mit den politischen Verhältnissen in Bayern verbunden“, erklärt Raim.